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Alles, was ich jemals sein muss...



 

Wenn man diese Worte hört oder liest, dann kann man schon fast die Last spüren, die auf einem zu zu kommen scheint. Geht es dir auch so?

 

Vor vielen Jahren traf ich in einer Kirchengemeinde eine weise Person, die mich zwar nicht kannte, die ich aber sehr schätzte. Diese Person sagte sinngemäß folgendes zu mir: „Hör auf, andere nachzumachen.“ Meine erste innere Reaktion darauf war „So bin ich gar nicht. Da liegst du völlig falsch.“ Aber eben weil ich diese Person sehr schätzte, dachte ich einige Tage später noch einmal darüber nach. Plötzlich wurde mir klar, dass diese Person recht hatte und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Ich wußte gar nicht, wer ich eigentlich bin! Und weil ich nicht wußte, wer ich bin, versuchte ich zu sein wie andere sind. Ganz unbewusst. Mir wurde sofort klar, dass hier Gott etwas in mir ansprach, was wirklich von großer Wichtigkeit ist.

 

In den Jahren darauf fand ich mit Gott an meiner Seite immer mehr heraus, wer ich bin, wie ich ticke, wo meine Stärken, wo meine Schwächen sind. Wie ich „gestrickt“ bin. (Fertig werden wir wohl nie damit…) Und trotzdem hatte ich extrem hohe Erwartungen an mich selbst und hatte bestimmte Vorstellungen davon, wie ich Dinge zu tun hatte. Gott legte Dinge in mein Herz die wirklich groß sind und ich dachte, dass ich sie auf eine bestimmte Art und Weise erfüllen muss. „So muss ich sein, damit dies und das geschieht….“ Bei den Versuchen, so zu sein wie ich dachte, dass ich sein müsse, gab es immer wieder diese Momente, in denen ich innerlich wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Weil ich es einfach nicht schaffte. Ich spürte meine Grenzen. Ich bekam es einfach nicht hin. Die Last war einfach zu groß, genau so zu sein, wie mein inneres Bild von mir selbst und von der Aufgabe die Gott mir gab, war. Zusätzlich spürte ich aber auch Erwartungen, die andere an mich hatten, die ich aber gar nicht erfüllen konnte. Ich fühlte mich mit so einigem einfach Überfordert. 

 

Dann ging mir endlich ein Licht auf! Gott brachte mir so viel Klarheit. Dafür bin ich ihm wirklich sehr, sehr dankbar. Eine Erkenntnis, die für mich von wirklich großer Bedeutung ist und mir all meine Last einfach so weg nahm. Hier kommt sie… 

 

„Alles, was ich jemals sein muss, ist so zu sein,

wie du -Gott- mich gemacht hast.“

 

Nicht mehr und nicht weniger!

Diese Erkenntnis hört sich für dich vielleicht nicht groß an, aber für mich ist sie gewaltig und von extremer Wichtigkeit. Alles wurde plötzlich so klar und gefühlt war ich um 1000 kg leichter. 

 

Es ist so: ich denke, ich kenne mittlerweile meine Stärken und Schwächen ganz gut. Auch kenne ich meine derzeitigen Grenzen. (Ich schreibe `derzeitige´ Grenzen, weil persönliche Grenzen ein Wachstum nicht ausschließen. Meine Grenzen können zu einem späteren Zeitpunkt ganz wo anders sein. Ich möchte wachsen und mich weiter entwickeln. Also immer offen bleiben für Wachstum.) Das, was ich tun darf ist, einfach so zu sein, wie ich bin und dabei mein Bestes geben. Nicht das Beste von Person XY. Wir müssen aufhören, uns immer mit anderen zu vergleichen! Andere haben andere Stärken, Schwächen und Grenzen. Wenn ich mich mit Anderen vergleiche und sehe, wie Person XY etwas aus ihrer Stärke heraus macht und dann versuche, es ebenso zu machen obwohl es nicht meine Stärke ist, sondern ich in dem Bereich eher schwach bin, ist ein Scheitern meinerseits schon fast vorprogrammiert. Ich habe einfach keine Gnade dafür. Ich darf die Stärke des anderen genießen und sollte mich daran freuen, statt mich zu ärgern, dass ich es nicht kann oder nicht so bin. 

Wir sind nicht dazu geschaffen, alle alles zu können. Wir dürfen und sollten uns gegenseitig ergänzen.  

 

Ich darf einfach so sein wie ich bin, darf die Dinge für ihn - Gott - auf die Art und Weise machen, wie ich das halt so mache, weil Gott mich genau so braucht. Er braucht nicht noch eine Kopie von Person XY. Er braucht auch nicht noch eine Kopie von mir. Er brauch dich und mich gleichermaßen. Er hat uns ja geschaffen und er wusste, worauf er sich da einlässt ;-) So wie wir sind, kann er dich und mich gebrauchen und wir dürfen das genießen. Das führt auch dazu, dass Wachstum von ganz allein und nebenbei kommt. Ganz leicht und unbemerkt. Ich stellte genau das plötzlich fest: Meine Grenzen, die noch vor einiger Zeit eng gesteckt waren, sind heute viel weiter. 

 

Ich kann jetzt mein Leben und meine Aufgaben einmal mehr genießen und mich daran freuen. Ich muss mich nicht mehr verbiegen für mich oder für andere. Ich darf mein Bestes geben. Und das ist gut genug. Damit einhergehend darf ich auch gnädiger mit anderen Menschen umgehen. Ich möchte versuchen, meine Erwartungen an andere runter zu schrauben. Sie mehr aus Gottes Perspektive sehen. Eher erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen sind, um dann dementsprechend zu reagieren. Auch da bin ich noch in einem Lernprozess. 

 

Wie sieht es bei dir aus? Fühle dich ermutigt, mal darüber nachzudenken. Du kannst heraus kommen aus Druck und Lasten, die du gar nicht tragen solltest. Schau doch einmal genauer hin, frage Gott einfach mal. Er hat ganz bestimmt eine tolle Antwort für dich. Er sieht dich. Kennt dich. Weiß wie du „gestrickt“ bist. Das Leben ist zu großartig als das du dich ständigen mit anderen vergleichen solltest. 

 

Alles, was du jemals sein musst…. ist so zu sein, wie Gott dich gemacht hat.

 

Und plötzlich bekommt dieser Satz eine extreme Leichtigkeit …!

 

You Really Matter

Silvia


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Kommentare: 2
  • #1

    Ruth Schneider (Freitag, 29 Oktober 2021 15:39)

    Was für eine Erleichterung... Ich muss nicht so sein wie andere mich sehen möchten.
    Ich bin ein geniales Produkt.. Made by Gott... �

  • #2

    Doris (Montag, 13 Dezember 2021 21:07)

    ICH bin ICH - DU bist DU
    ZUSAMMEN sind wir ICH und DU
    und noch genial dazu.