Mini-Problematik

Vor einigen Tagen wurde mir bewusst, dass Sonntag schon der erste Advent ist. Diese Zeit ist schon irgendwie besonders. Wenn ich zurück denke an meine Kindheit, dann war ich immer voller Vorfreude und Spannung in dieser Zeit. So ein gewisses 

`Weihnachtsgefühl´ stellte sich jedes Jahr pünktlich zur Adventszeit bei mir ein, was wirklich sehr schön war. Ich habe das sehr genossen.

Dann gab es eine Zeit, vor einigen Jahren, da wollte sich dieses Weihnachtsgefühl einfach nicht bei mir einstellen. Das Jahr war einfach immer gleich. Egal ob Frühling, Sommer, Herbst, Winter oder eben Weihnachtszeit. Ich denke, der Grund dafür war, dass mir mehr und mehr bewußt wurde, das Weihnachten einfach das ganze Jahr ist. Ich darf nicht nur im Dezember feiern, dass Jesus sein Zuhause im Himmel in der Herrlichkeit seines Vater verließ, zu uns auf die Erde kam und uns von jeglicher Schuld frei kaufte. Ich darf es das ganze Jahr feiern!  Und so war eben einfach für mich das ganze Jahr Weihnachten. Unabhängig von Weihnachtsliedern, Weihnachtsdeko, Kekse backen, Basteln und all dem, was ich so gern auch dazu mag.

Glaube ist unabhängig von Gefühlen.

Aber irgendwie fand ich es trotzdem nicht so schön, dass mir dieses Weihnachtsgefühl abhanden gekommen war, weil ich es einfach so gern habe. Wir sind ja nicht nur auf der Erde, um irgendwelche Dinge zu tun. Wir dürfen und sollten unser Leben auch geniessen. Also bat ich Gott - meinen himmlischen Papa, der mich besser kennt als ich mich selbst kenne und der mich einfach super lieb hat - darum, ob er mir bei dieser "Mini-Problematik" helfen könnte.

Und was soll ich sagen: Es brauchte etwas, aber in den darauf folgenden Jahren kam es langsam wieder zurück. Und jetzt braucht es nicht mal mehr einen bestimmten Zeitpunkt.

In diesem Jahr stellte sich das Weihnachtsgefühl schlagartig vor zwei Wochen ein, als ich abends im dunkeln noch schnell etwas besorgen wollte, mit dem Auto unterwegs war und ein Lied hörte, was eigentlich überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun hatte. Aber plötzlich spürte ich diesen immens tiefen Frieden in mir, den nur Gott geben kann, und zack... da war es! Herrlich!

Vielleicht magst du jetzt denken: "Hat sie keine anderen Probleme!? Es gibt doch wirklich Wichtigeres." Ja, da stimme ich dir zu. Es gibt wirklich viel Wichtigeres! Aber ich weiß, dass Gott, mein himmlischer Papa, mich so sehr liebt, dass ihm selbst so etwas nicht zu unwichtig ist. Es ist wie bei meinen eigenen Kindern: Ich liebe sie so sehr, dass ich ihnen nur das Beste wünsche. Und wenn ich als Mutter weiß, was Ihnen Freude bereitet und ihnen gut tut, dann genieße ich es, ihnen einfach eine Freude damit zu mache und ihnen etwas Gutes damit zu tun. Und wenn sie eine "Mini-Problematik" haben, dann kümmere ich mich auch um eben diese "Mini-Problematik". Weil ich sie so sehr liebe!

So ist Gott auch. Er liebt dich und mich so sehr, dass ihm deine und meine "Mini-Problematik" nicht zu klein, zu gering oder zu unwichtig ist. Er möchte, dass wir nicht nur überleben und es gerade mal so irgendwie schaffen. In unserem Alltag begegnen uns immer wieder mal wirklich wichtige und große Probleme. Dabei möchte Gott uns helfen und uns einen Ausweg daraus zeigen. Aber er ist auch derjenige, der in unser Herz sehen kann. Und wenn dort eine "Mini-Problematik" vorhanden ist, dann ist er nicht zu groß, zu weit weg oder sich zu schade dafür. Er möchte dir und mir auch in den noch so kleinsten Dingen begegnen, helfen, uns unterstützen und uns Freude bereiten! Weil er für uns ist und uns über die Masse liebt!

Ich möchte dich ermutigen, mit der "Mini-Problematik", die sich so in oder bei dir herum treibt, zu Gott zu gehen - dem himmlischen Papa, der nur darauf wartet, dass du zu ihm kommst und der dir seine überschwängliche Liebe zeigen möchte. Vertraue darauf, dass er dir so begegnet, wie du es gerade brauchst. Denn er liebt dich so sehr und sehnt sich danach, dir Gutes zu tun!

You Really Matter!

Silvia