
Hallo lieber Leser und liebe Leserin, wie schön, dich hier anzutreffen. Es ist uns eine Freude, dir etwas von Gottes Liebe und Seinen Sichtweisen näher bringen zu dürfen und wir freuen uns darüber, dass du mehr darüber erfahren möchtest und dich hier eingeloggt hast. Lass dich von Ihm berühren:
In den letzten Wochen habe ich ein sehr interessantes Buch gelesen mit dem Titel: "Glaub nicht alles was du denkst." In jedem Kapitel hatte ich das Gefühl, dass mich die Autorin enttarnt und entlarvt hatte und ich musste erkennen, wie sehr auch ich in festen Vorstellungen und Gedankenmustern denke. Entgegen meinem Wunsch, allen Menschen mit Toleranz und Weltoffenheit zu begegnen, musste ich feststellen, dass ich davon doch noch ein stückweit entfernt bin. Dabei hatte Gott zu diesem Thema schon einmal sehr deutlich zu mir gesprochen:
Ich begleitete einmal meine Tochter auf einen Klassenausflug zum Abenteuerspielplatz. Viele mir unbekannte Eltern trudelten auf diesem Spielplatz ein und ganz automatisch machte mein Blick die Runde und ich fing an, die Menschen in zwei Gruppen einzuteilen: In die, die ich auf Anhieb mochte, und in die, die mir nicht ad hock sympathisch erschienen. Vor allem eine Frau stellte ich in die besonders abgelegene Ecke meiner Antisympathiegruppe. Nach dem ich also alle mit einem "Stempel" versehen und in eine vorbereitete "Schublade" gesteckt hatte, schien mir die Lage geklärt und ich wandte mich der ersten Gruppe zu. Schon nach kurzer Zeit allerdings führte Gott mir vor Augen, wie ungerecht und gefährlich diese alte Gewohnheit war und belehrte mich unmissverständlich eines besseren.
Was war geschehen? Meine kleine Tochter war, von mir unbemerkt, gestürzt und hatte sich das Knie aufgeschlagen. Eine Frau jedoch war in ihrer Nähe und trug sie in ihren Armen sanft und tröstend auf sie einredend zu mir, legte sie mir in den Schoss und eilte sofort los, um ein Kühlpack zu holen. Ihr ahnt schon, wer das war? Alle anderen standen nur hilflos und tatenlos drum herum oder kümmerten sich gar nicht. Sie bemühte sich rührend um mein weinendes Kind.
Beschämt musste ich mich fragen, was hatte mich an dieser Frau sie so falsch einschätzen lassen? Wieder einmal war ich nur nach dem äußeren Erscheinungsbild gegangen und hatte mir nicht die Zeit genommen, mehr über diesen Menschen zu erfahren, bevor ich sie in eine Schublade gesteckt hatte.
Gott jedoch sieht das Herz des Menschen und liebt alle gleichermaßen! Seit dem bin ich sehr viel vorsichtiger und umsichtiger geworden und bemühe mich, in meinen Mitmenschen zu sehen, was Gott in ihnen sieht. Gott hat sich bei jedem Individuum etwas gedacht und nichts hat Er dem Zufall überlassen. Seine Liebe zu jedem Einzelnen ist mir ein Vorbild geworden und Grund genug, alle Menschen als wertvoll zu betrachten, ob nun sympathisch oder nicht! Ich danke Gott für dieses Erlebnis sehr! Und vor allem, dass Er mich hin und wieder erinnert und mir zeigt, wenn ich diesen Vorsatz wieder aus den Augen verloren habe. Jeder hat es verdient, dass man ihm mit Wertschätzung und Respekt begegnet, so wie Gott es auch tut. Wie kann ich über jemanden gering denken, den Gott selbst ins Leben gerufen und für gut befunden hat? Ich weiß, dass unser Gehirn diese schnelle Einteilung braucht, um alle auf ihn einflutenden Informationen zu ordnen und Gefahren zu erkennen, um sie abzuwenden. Aber ich darf da nicht stehen bleiben und es hilft schon, wenn ich mir über dieses Schubladendenken bewusst bin. Dann kann ich danach jeden einzelnen wieder aus der Schublade hervor holen, genau betrachten, mich mit ihm oder ihr neu auseinander setzen und eine neue Beurteilung vornehmen. Das will ich mir wieder zu Herzen nehmen, weil ich spüre, dass das gerade dran ist. Und das gilt nicht nur für Menschen, die ich in Schubfächer einsortiert habe, sondern auch für Erlebnisse und Situationen. Sie stecken vielleicht auch in einer falschen Einsortierung. Auch hier möchte ich offen sein und mich fragen, ob ich die richtige Kategorie gewählt habe. Vielleicht kann einiges, nach neuer Betrachtung und frischer Beurteilung, neu einsortiert werden. Erfahrungen und Erkenntnisse sind dazu gekommen im Laufe der Jahre. Gott hat mein Herz geheilt und an manchen Stellen verändert, so dass es nur fair wäre, abgelegte Verletzungen oder schlechte Erlebnisse noch einmal neu zu betrachten. Ich bin mir sicher, dass ich das eine oder andere heute anders sehen kann und dann sollte ich auch den Mut haben, eine neue Schublade dafür auszuwählen. Eine bessere.
Ehrlich gesagt wünsche ich mir ja auch, dass ich bei meinen Mitmenschen nicht auch die ganzen Jahre in einer und der selben Schublade einsortiert bleibe aufgrund einer einzigen kurzen Begegnung, sondern dass ich die Chance bekomme, neu betrachtet und gesehen zu werden.
Auch Gott betrachtet dich und mich jeden Tag neu, sieht dich und mich ohne Schuld und Fehler, hat vergeben und verziehen und will dir und mir auf's Neue begegnen - Er ist ohne Beurteilung und vor allem ohne Verurteilung. Er liebt uns so wie wir sind und nimmt uns voll und ganz an.
Wie großartig ist das und für mich ist das ein Grund jeden Tag dankbar zu sein. Diese Vorstellung löst bei mir immer große Freude aus.
Mach doch mit und fang auch an deine Schubladen zu öffnen und umzusortieren!
"Lass dich nicht von seinem Aussehen und von seiner Größe beeindrucken...Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz!"
1. Samuel 16,7 HfA
You Really Matter
Andrea
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