
Ein herzliches Willkommen. Wie schön, dass du wieder rein geklickt hast.
Ich weiß nicht, wie jung oder alt du bist, aber ich bin noch mit Audio-Kassetten aufgewachsen. Und ich hatte einen Berg davon! Ich habe mir früher immer Leerkassetten gekauft und dann vom Radio, wenn ein gutes Lied kam, die Songs aufgenommen, damit ich sie hören konnte, wann ich wollte und nicht dauernd Radio hören musste. Diese Kassettenrecorder hatten noch mechanische Tasten, die man richtig runter drücken musste, damit etwas passiert. Kein Touch-Display. Wie in der heutigen Zeit auch, musste man, wenn man einen Song unterbrechen wollte, aber gleich wieder weiter hören wollte, die Pause-Taste drücken. Die Kassette hielt das Tonband kurz an, aber es war eben nicht ganz aus. Es war nur "Pause". Und jeder von uns kennt sicherlich die Pause-Taste. Auch heute sind uns diese Zeichen bekannt: Ein Quadrat für Stop, zwei kleine Balken für Pause. Pause bedeutet eine kurze Unterbrechung. Aber definitiv kein komplettes Ende oder Aus.
Als dieses Jahr gestartet war, war ich hoch motiviert und voller Tatendrang. Mitte/Ende Februar war irgendwie alles gefühlt davon verschwunden und ich wusste gar nicht so recht warum. Jetzt, ein halbes Jahr später, kann ich rückblickend sagen: Ich hatte die Pause-Taste gedrückt. Und zwar richtig, wie bei einem alten Kassettenrecorder, mechanisch runtergedrückt! Alles für eine Zeit lang auf Pause. Ich hatte mich immer wieder zwischendurch gefragt, was eigentlich los war. Konnte auch einiges mit Gott klären, und dennoch war da in mir eine "Pause". Vor 2 Wochen ging mir dann endlich ein Licht auf: eins unserer Kinder ist ausgezogen um in Süddeutschland zum Charis Bible College zu gehen. Um das aber machen zu können, mussten ziemlich viele Hürden genommen werden. Und so hatte ich den Kopf voll mit Dingen, die getan werden mussten, Telefonate, die geführt werden wollten, Briefe, die geschrieben werden mussten, Gespräche, die gesprochen werden sollten und Zeit, die gemeinsam verbracht werden wollte. Gott zeigte mir vor kurzem ein Bild passend dazu: Ich hatte mein Kind an die Hand genommen und es durch das Unbekannte geführt, damit es dort ankommt, wo es hin musste: jetzt rechts rum.... jetzt links.... geradeaus.... wieder rechts....! Und in all dem dabei Gott vertrauen müssen, dass er sich um alles irgendwie kümmert und den Weg vorausgeht und bahnt. Um das tun zu können, hatte ich auf die "Pause-Taste" drücken müssen. Vielleicht hätte jemand anderes das an meiner Stelle nicht tun müssen, die Pause-Taste drücken... aber bei mir war das so.
Jetzt, wo alles geregelt ist und alles ganz wunderbar läuft, muss ich erst mal wieder neu schauen, wie mein Alltag aussehen kann, denn der normale Rhythmus, der vorher vorhanden war, ist nicht mehr da. Beide Kinder sind nun tagsüber aus dem Haus und ich bin allein zu Hause. Mir fällt die Decke definitiv nicht auf den Kopf, denn ich habe genug zu tun und so viele Dinge, dich ich gern mache und für die die Tage oft trotzdem zu kurz sind, aber ich merke: Jetzt kann ich wieder auf "Play" oder "Start" drücken. Es geht wieder weiter. Das freut mich zwar, aber mir ist aufgefallen, dass ich dabei gar nicht richtig weiß, wie und wo und was als erstes und überhaupt.... Es wirkt wie ein Chaos in mir, das sortiert werden möchte. In genau diesem Zustand befinde ich mich gerade und ich weiß, dass ich Gott da ran lassen muss, weil ich es sonst aus eigener Kraft tun würde und das wäre ziemlich anstrengend und auch absolut dumm! Schließlich weiß Er ja viel besser, was wann wie dran ist.
Ich habe gestern folgendes von Carrie Pickett gehört: "Als ich jung war, schrieb ich meine ganzen Pläne etc. auf ein Blatt Papier, hielt es Gott hin und bat ihn, das zu "unterschreiben". Aber Gott unterschrieb ein leeres Blatt Papier und hielt es mir hin und fragte, ob ich dazu bereit wäre." Sie war dazu bereit und Gott machte etwas viel größeres und besseres aus ihrem Leben als sie es sich hätte vorstellen können.
Genau das möchte ich auch. Ich möchte nicht meine eigenen Pläne schmieden und dann Gott fragen, ob Er mich darin segnet. Ich möchte von Ihm geleitet werden. Ich möchte von Ihm wissen, was dran ist und in welche Richtung es gehen soll. Die grobe Richtung ist mir dabei schon seit vielen Jahren klar, weil Er es mir schon gesagt hat. Aber jetzt, wo ich den Eindruck habe, mich ganz neu aufstellen zu können und zu sollen, möchte ich von Ihm die Richtung vorgegeben bekommen. Ich möchte klar von Ihm hören, Ihn klar sehen und Ihm dann folgen, wohin Er mich führt. Denn ich weiß, dass Seine Pläne viel, viel besser, großartiger und größer sind als meine.
Ich weiß nicht, wo du dich gerade befindest. Vielleicht bist du gerade so richtig mit der "Play-Taste" im Fluss. Super! Weiter so. Lass dich von Gott leiten, lauf Ihm hinterher! Aber vielleicht bist oder warst du auch gerade in der "Pause-Tasten-Phase". Dann möchte ich dich ermutigen, wieder auf "Play", "Start" zu drücken und Gott zu fragen, was für dich gerade jetzt dran ist. Ich möchte uns beiden, dich und mich, ermutigen still zu werden, auf Gottes Stimme zu warten und die neuen Koordinaten zu bekommen. Gott kennt das ganze Chaos, das sortiert werden muss. Und weil Er dich und mich geschaffen hat, weiß Er auch am besten, wie das alles sortiert werden kann und muss. Er kennt die optimale Richtung, den optimalen Weg. Es braucht nur Sein Reden. Und ich weiß, dass Er das super gerne machen möchte und nur darauf wartet, dass du und ich uns die Zeit nehmen, Ihn fragen und Ihm zuhören. Er wird alles ordnen und wir dürfen Ihm vertrauen, denn: Er wird es nicht nur gut machen, sondern auch am allerbesten! Weil wir Ihm so unendlich wichtig sind: Du und ich! Also: Drücken wir wieder auf die Play-Taste!
You Really Matter
Silvia
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