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Keimzeit



Hallo liebe Leser und Leserinnen! Es ist schön, diese kleine Zeit mit dir gemeinsam zu verbringen und dass wir in diesem Augenblick etwas zusammen teilen! Die Lust am Leben, das Interesse an Weiterentwicklung und Antworten auf unsere Fragen zu finden. Ich hoffe, dass ich dir auch heute wieder etwas mitgeben kann und du Antworten bekommst und vor allem erfährst, wie sehr du geliebt und gewollt bist - von dem wunderbaren Gott, der dir begegnen möchte:

 

Silvia hat ja in der letzten Woche in ihrem Blog gefragt, ob du bereit bist für einen Wandel und hat aufgezeigt, wie sehr doch auch alles dem Wandel unterliegt. Ich finde es sehr ermutigend zu wissen, dass wir nicht auf der Stelletreten müssen, sondern dass noch Veränderung möglich ist, auch wenn wir vielleicht schon etwas älter sind. Gott ist ein kreativer und aktiver Gott und immer auf der Suche nach uns. Er sucht unser Bestes, sucht nach unserer Aufmerksamkeit, unsere Bereitschaft Ihm zuzuhören, sich von Ihm lieben und/oder zur Ruhe bringen zu lassen. Auch Er will uns zuhören, uns antworten, uns beistehen und uns in unserem Leben voranbringen.

 

"Denn des Herren Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist." 

(2. Chr. 16,9 Elbf.)

 

Das finde ich immer so toll. Dass Gott zwar immer der selbe ist, gestern, heute wie morgen, aber dennoch mit uns immer neu unterwegs ist. Er ist nicht der veraltete Matusalem aus dem Alten Testament, sondern lebt genauso im Hier und Jetzt, in der Neuzeit, wie wir. Er sieht dich also ganz genau und weiß auch ganz genau, wie du heute lebst, wie deine Situation ist und welchen Herausforderungen du gegenüberstehst.

Ich bin Gott sehr dankbar dafür. 

Ja, auch ich tue mich schwer mit Wandel und liebe Veränderungen nicht allzu sehr. Und dennoch habe ich aber auch eine Sehnsucht in mir, Gott noch besser kennenzulernen, mich von Ihm verändern zu lassen und vorallem wieder mehr mit Ihm unterwegs zu sein. Ich möchte wieder mehr mit Ihm und durch Ihn erleben. Ich weiß in meinem Herzen, dass noch so viel mehr möglich wäre, wenn ich mich mehr auf Ihn einlassen würde. Mein Leben mehr nach Ihm und auf Ihn ausrichten würde. Natürlich ist mein Herz nicht "ungeteilt auf Ihn gerichtet", immer drängen sich andere Dinge in den Fokus und erscheinen mir gerade wichtig, aber ich strecke mich dennoch immer wieder danach aus. Ja, und zwischendurch habe ich es mir sicherlich auch sehr bequem eingerichtet und war zufrieden mit dem Ist-Zustand.

 

Und ich muss leider auch feststellen, dass es schon Phasen in meinem Leben gab, wo einfach geistlich gesehen, mehr passiert ist. Ich mehr Wunder erlebt und tiefer greifende Begegnungen mit Gott hatte. Wo anscheinend mehr Power in mir spürbar war und ich konsequenter, mutiger und kompromissloser mit Jesus unterwegs war. Manchmal frage ich mich woran das liegt. Warum fühle ich mich oft so "abgestellt", aufs Nebengleis geparkt. Ja gewiss, meine erste schwärmerische und glühende Verliebtheit zu Jesus mag abgenommen haben, weil sie jetzt zu einer reifen Liebe herangewachsen ist. So wie in einer langjährigen Beziehung auch. Aber dafür ist sie verlässlicher, treuer, beständiger und grundsätzlicher geworden. Ich bin nicht mehr das Fähnchen im Wind, was meine Glaubensüberzeugung angeht. Der anfängliche zarte Glaube ist zu einer Gewissheit geworden. Und ich bin davon überzeugt, dass Gott mit mir noch sehr viel mehr vor hat, als ich im Moment lebe und erlebe. Jeden Tag bitte und danke ich Gott, dass ich ein Segen sein kann und einen Unterschied mache. Ich strecke mich aus, von Ihm gebraucht zu werden und so verändert zu werden, dass Er durch mich leuchten und in Erscheinung treten kann.

 

Aber trotz allem Wünschen, Bitten, Ausstrecken, Fragen, Suchen, habe ich das Gefühl, auf einer Warteposition zu stehen. Es geht zur Zeit irgendwie nicht so richtig voran. Ich trete auf der Stelle. Kennst du das auch?

Dann habe ich folgendes faszinierendes aus der Tierwelt gelesen:

"Rehe paaren sich im Juli/August; demnach müssten die Jungtiere nach einer Tragzeit von fünf Monaten im Januar des Folgejahres geboren werden. Eine ungünstige Jahreszeit für Jungtiere, denn dann könnten sie leicht Frost und Hunger zum Opfer fallen!

Doch Rehe "kennen" eine Keimruhe: das befruchtete Ei ruht nach der Paarung und entwickelt sich erst ab Mitte Dezember weiter. Die Geburt erfolgt dann im Mai/Juni des Folgejahres und damit in einer Jahreszeit, in der die Kitze sich im Grün gut verbergen können und genügend zum Fressen haben.

Darüber hinaus hat man beobachtet, dass in einem späten Frühjahr auch die Geburten der Kitze später erfolgen. Offensichtlich sind Rehe in der Lage, die Tragzeit zu steuern, so dass die Geburt zum günstigeren Zeitpunkt erfolgt, nämlich dann, wenn viel und hochwertiges Grün zum Äsen zur Verfügung steht. Erstaunlich diese Keimruhe! Die Entwicklung des Embryos wird ausgesetzt, wird verschoben, bis der zukünftige Geburtszeitpunkt "passt". 

Ist das nicht faszinierend? Gott hat alles im Griff. Er hat alles bestens geplant und getimet. Bei Ihm ist nichts dem Zufall überlassen und alles hat Seine richtige Zeit.

Für mich war das die Antwort auf meine Frage, auf mein Gefühl.

 

"Weißt du die Gebärzeit der Steinböcke? Beobachtest du das Kreißen der Hirschkühe? Zählst du die Monate, die sie erfüllen, und weißt du die Zeit ihres Gebärens?" (Hiob 39,1.2 Elbf.)

 

Gott ist so groß, dass Er selbst so etwas wunderbares machen kann, wie den richtigen Zeitpunkt bestimmen. Gott hat etwas in mich hineingelegt und Er wird es auch zur vollen Reife bringen. Vielleicht befinde ich mich gerade in dieser "Keimruhe", weil Gott den perfekten Zeitpunkt weiß, wann es gut ist, dass es zur "Geburt" kommt.

Mich hat das total beruhigt. In mir entwickelt sich vielleicht gerade etwas. Der richtige Zeitpunkt wird für mich noch kommen und so auch für dich. Ich darf Ihm voll und ganz vertrauen. Wie immer :-)! So auch in dieser Sache. Er sieht meinen Hunger, Er sieht meinen Wunsch und meinen Willen für Ihn unterwegs zu sein und Ihn für andere zu offenbaren. Aber vielleicht ist gerade nicht der optimale Zeitpunkt. Entweder für mich nicht, weil ich noch nicht so weit bin, vielleicht für "mein Embryo", dass noch nicht fertig entwickelt ist oder für mein Umfeld nicht. Was weiß ich schon? 

Was ich tun kann ist, Ihm immer nur wieder meine Bereitschaft zu signalisieren und offen zu Sein für das, was Er gerade vor hat. Alles weitere überlasse ich Gott. Ich kann nichts erzwingen. 

 

Ich habe früher sehr oft den immer gleichen Traum gehabt: Ich wusste, dass ich schwanger bin, aber ich wusste auch zur gleichen Zeit, dass ich schon viel länger schwanger war, als man eben so schwanger ist. Und vor allem konnte man an meinem Bauch noch nichts sehen. Dennoch wusste und spürte ich, dass ich ein Kind in mir trug. Wenn dann Zweifel aufkamen, dann horchte ich wieder in mich und wusste, dass ich schwanger war. Komisch nicht? Das fällt mir gerade ein.

Vielleicht ist dies auch ein Bild darauf. Ein anderer Traum war dann paralel dazu oft, dass mir plötzlich einfiel, dass ich vor Jahren mal ein Kind zur Welt gebracht hatte, es aber völlig vergessen hatte. Dann stieg Panik in mir auf und ich fragte mich, wo das Kind wohl die Jahre über war und wo es wohl jetzt ist und mir wurde bewusst, was ich alles mit diesem Kind verpasst hatte.

Krass, was man alles so träumt und was einen offensichtlich so beschäftigt. Und das habe ich nicht nur 1x geträumt, sondern immer wieder. Auch das soll mich bestimmt daran erinnern, dass ich das eine oder andere Kind für Gott auch schon zur Welt gebracht habe. Ich darf auch dankbar sein über das, was schon war und nicht nur sehnsüchtig auf das gucken, was noch kommen soll. Und womöglich unzufrieden sein, weil das Ersehnte zur Zeit nicht ist. Alles hat Seine Zeit! 

An Gottes Gnade will ich Genüge haben!

 

Sei also getrost und zuversichtlich. Gott hat in uns alle etwas Gutes, Individuelles hineingelegt, was zur Geburt kommen soll und es wird sichtbar werden. Manches hat eine kurze und anderes eine längere Keimzeit. Und vielleicht hat Gott die Sanduhr gerade gekippt, damit die Zeit etwas langsamer läuft. Er kennt den perfekten Zeitpunkt! Er liebt dich und freut sich über dich. In der Keimruhe oder zur Zeit des Gebärens- es spielt für Ihn keine Rolle. Du bist gut für Ihn so wie du gerade bist und Er sieht in dein Herz und hat große Freude an deinem Wollen und deiner grundsätzlichen Bereitschaft mit Ihm unterwegs zu sein. Aber du bist schon gut und genug für Ihn so wie du bist und wo du gerade bist. 

Du gefällst Ihm bereits. Und du machst mehr einen Unterschied als dir vielleicht bewusst bist.

Auch schwanger trägst du Sein Licht schon in die Welt und die Menschen sehen, dass Jesus in dir lebt.

Lass Gott die Keimzeit bestimmen und sei nicht ungeduldig. Sein Zeitplan ist perfekt! Immer!

 

YouReally Matter

Andrea

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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