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Werde still und genieße!



Hey! Schön, dass du wieder rein geklickt hast. 

 

In der letzten Woche habe ich ein Buch begonnen zu lesen, dass in den 90er Jahren geschrieben wurde. Nichts Außergewöhnliches – einfach nur ein schöner Roman. Allerdings ist mir dabei etwas aufgefallen, worüber ich nachgedacht habe.

 

Dieser Roman wurde vor 30 Jahren geschrieben. In einer Zeit, in der sich die Welt gefühlt irgendwie noch etwas langsamer und gemächlicher drehte - auch in diesem Buch. Es gibt dort viele Handlungen und Geschehnisse, bei denen ich dachte: "Oh wie schön! Wie früher. So entspannt." 

 

Heute hat sich alles gefühlt verschnellert, ist hektischer geworden und irgendwie fehlt für vieles die Zeit. Natürlich hat jede Zeit seine Hürden und Probleme, dessen bin ich mir bewusst. Dennoch habe ich den Eindruck, dass wir alle heute in einer Welt leben, in der wir zwar durch technischen Fortschritt so viele Erleichterungen habe, die uns Arbeiten abnehmen, aber trotzdem weniger Zeit haben. 

Beim darüber nachdenken ist mir mal wieder aufgefallen, dass ich bestimmte Dinge, die ich noch bis vor 10 Jahren gern gemacht habe, so gut wie gar nicht mehr mache - was sehr schade ist. Zum Beispiel habe ich mich früher gern in der Sommerzeit an meine Hauswand auf einen Stuhl oder eine Bank gesetzt und habe einfach meine Blumen im Garten bewundert und genossen. Dabei sind mir bei längerem betrachten Dinge aufgefallen, die ich sonst übersehen hätte. Oder ich habe für ein paar Minuten den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen zugeschaut, wie sie von einer Blüte zur nächsten flogen und fleißig ihren Nektar sammelten. In all dem Schauen und Beobachten dachte ich dann meistens irgendwann So schön, wie Du das geschaffen hast, Herr. Ich habe wirklich Freude daran. Dankeschön.

Ich habe es genossen! Sehr sogar! Heute dagegen gehe ich schnell mal eben den Weg durch den Garten entlang, mit einem eher flüchtigen Blick und dem Gedanken "Sieht schön aus", und das wars irgendwie auch schon.

Ich habe mich in den letzten Tagen gefragt, ob das wirklich so sein sollte. Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Ich glaube nicht. 

 

Wenn ich unseren Kindern etwas schenke möchte und mir vorher ganz genau überlege, wie wunderbar und schön es sein soll für sie, und sie das Geschenk dann zwar freudig annehmen, es aber sonst kaum beachten, obwohl sie es toll finden, dann würde ich es schade finden. Ich würde mich eher darüber freuen, wenn sie wirklich immer wieder Freude daran hätten und es so richtig genießen würden. Und ich glaube, genauso wünscht sich Gott das für uns auch, weil wir nach seinem Ebenbild gemacht wurden. 

 

Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, er schuf ihn als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie. 

- 1.Mose 1,27 BIBEL.HEUTE -

 

Er hat sich diese wunderbare Erde ausgedacht und geschaffen damit wir nicht nur darauf leben und arbeiten sollen, sondern sie auch genießen können. Es gibt so viel detailreiches und wunderschönes, das es zu entdecken und genießen gibt! Und in all dem können wir Gott als Schöpfer erkennen und Ihm auch begegnen. Das schreibt zum Beispiel auch Paulus im Römerbrief:

 

Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. 

- Römer 1,19-20 NGU2011 -

 

Und das gilt für die gesamte Schöpfung: die Natur genauso wie die Menschen um uns herum. Was ich damit meine, ist, dass wir unser Leben wieder mehr genießen sollten. Nicht nur die Natur, sondern auch, wenn wir Zeit mit der Familie oder Freunden verbringen, oder das kuschelige Bett, in das wir uns abends legen dürfen - und bei all dem weniger Multitasking. Und das schafft Dankbarkeit Gott gegenüber. 

 

Ich habe festgestellt, dass ich mich viel zu oft mit Dingen beschäftige, die entweder in der Vergangenheit liegen oder -und das ist wohl meistens der Fall- in der Zukunft. Aber wie oft nehme ich mein hier und jetzt, genau diesen Moment, wirklich wahr und genieße ihn? Wenn ich das nicht tue, reiht sich ein durchschnittlicher Tag an den anderen. Vielleicht, oder sicherlich, auch mal mit Highlights. Aber mir geht es doch öfters so, dass ich abends denke "Oh... schon wieder eine Woche vorbei. Wie ist das denn so schnell passiert?" Ich glaube, wenn ich wieder mehr inne halten würde um den Moment zu genießen -und sei es nur für ein paar Minuten zwischendurch- und dabei all die technischen Raffinessen, die wir heute haben, beiseite schieben würde (wie Smartphone etc.), dann würde ich so viel mehr von meinem Tag und meiner Woche haben. 

 

Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.

- Psalm 46,11a SCH2000 -

 

Genau das, was dieser Vers sagt, möchte ich wieder mehr machen: Einfach mal still sein -den Moment genießen- und darin Ihn erkennen und Ihm begegnen. Alles etwas langsamer und gemächlicher, trotz der vielen Aufgaben und Möglichkeiten heute. Ich bin davon überzeugt, dass das heute genau so möglich ist, wie damals, als dieser Vers geschrieben wurde. 

 

Ich möchte dich -und mich gleichermaßen- dazu ermutigen und anspornen, zwischendurch in unserem Alltag einfach mal einen Augenblick inne zu halten und still zu sein. Lass uns die Gedanken an morgen mal kurz auf "Pause" schalten, Multitasking aufhören wo es möglich ist und im hier und jetzt sein - einfach mal den Moment genießen! Es wird uns beiden eine tolle Bereicherung werden. Sicherlich werden wir diese Veränderung sehr zu schätzen lernen und Gott noch dankbarer sein für all die wunderschönen und großartigen Momente, die Er uns dadurch schenken möchte. Und dabei wird Er sich mit uns freuen, weil Er uns so sehr liebt!

 

Werde also still und genieße!

 

You Really Matter

Silvia

 

 

 


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